Roncalli

Warum "Roncalli"? 

Nein, das Roncalli-Zentrum will nicht nach Zirkus klingen. Aber genau wie der berühmte Zirkus hat es seinen Namen von Angelo Guiseppe Roncalli, der als Papst Johannes XXIII in die Geschichte einging. Roncalli war es, der mit dem „Zweiten Vatikanische Konzil“ einen Aufbruch in der Katholischen Kirche bewirkte. Da ging es um offene Türen und Fenster, um frischen Wind und guten Geist für Mensch und Welt. Gebäude und Programm des Glattbacher Roncalli-Zentrums sind von diesem mutigen Aufbruch inspiriert. 

Von Mehrzweckkirche zum Mehrgenerationenhaus

Das Roncalli-Zentrum wurde unter Pfarrer Franz-Josef Stettler nach Plänen von Architekt Walter Schilling erbaut. Der Pfarrei ging es darum, die Neuerungen des "Zweiten Vatikanischen Konzils" baulich umzusetzen. Bei der Einweihung am  19. Mai 1974 galt es als erste Mehrzweckkirche in der Diözese Würzburg. Der teilbare Kirchenraum symbolisierte die Öffnung der Kirche für die sozialen Bedürfnisse der Menschen. Das wurde zusätzlich von Kegelbahn, Bücherei und Jugendraum unterstrichen. Im Jahr 1988 kam es unter Pfarrer Dr. Jürgen Lenssen zu weitreichenden Eingriffen. Der Kirchenraum "Sankt Marien" wurde für eine rein sakrale Nutzung umgestaltet. Die Kegelbahn wurde aufgegeben. Anstelle von Sakristei und Foyer wurde ein Gemeindesaal platziert. Die soziale Nutzung als Gemeindezentrum war nur noch sehr eingeschränkt möglich. In der Folge stand ein kompletter Abriss zur Diskussion. Es formierte sich ein "Runder Tisch" und die Arbeitsgemeinschaft "Soziale Mitte Glattbach" befasste sich mit möglichen Perspektiven für das Gebäude. In einem Grundsatzbeschluss entschied sich schließlich die Kirchengemeinde im Jahr 2015 dazu, den Kirchenraum "Sankt Marien" zu erhalten und außerdem ein überkonfessionelles Gemeindezentrum unter dem Dach des Roncalli-Zentrums zu entwickeln. Über das Projekt "Revitalisierung des Roncalli-Zentrums" kam es zu einer baulichen Renovierung und Erweiterung. Für die Barrierefreiheit wird eine Fahrstuhl angebaut. Saal und Bücherei werden erweitert. Das Pfarrbüro wird verkleinert und gibt weiteren Platz für einen sozialen Treff frei. An den Kosten beteiligten sich neben der Diözese Würzburg und der Gemeinde Glattbach auch die Deutsche Fernsehlotterie und die Bayerische Landesstiftung. Seit 2020 steht das erneuerte Roncalli-Zentrum für vielfältige soziale Aktivitäten zur Verfügung. In Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde ist es seither das kommunal anerkannte "Mehrgenerationenhaus" Glattbachs. 

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